Am 28. April 2018 eröffnete das Lynching Memorial in Montgomery, im US-Bundesstaat Alabama. „The National Memorial for Peace and Justice“, wie das Memorial offiziell heißt, ist die erste Gedenkstätte, die den Opfern von Lynchmorden in den USA gedenkt.
Direkt am Eingang steht eine Skulptur des ghanaischen Künstlers Kwame Akoto-Bamfo, die der Opfer des transatlantischen Sklavenhandels gedenkt. Die sechs Figuren aus poliertem Beton sind in Ketten gelegt, eine der Frauen trägt ein Baby im Arm.
Stahlquader sind den über 800 Counties gewidmet, in denen nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs 1865 bis Mitte des 20. Jahrhunderts Lynchmorde stattfanden. Die Stahlquader sind aus gerostetem Stahl und haben die Counties und die Namen der Frauen und Männer eingraviert, die dort ermordet wurden.
Das Memorial ist in einer Art Schneckenform angelegt. Während man tiefer ins Innere vordringt, wechselt die Position der Stahlquader: Zu Beginn sind sie am Boden montiert. Stück für Stück erheben sie sich, bis sie schließlich über den Köpfen der Besucher hängen. Sie erinnern so auf emotionale Art an die Menschen, die vom weißen Mob aufgehängt wurden.
Kleine Schilder klären die Besucher auf, für welche „Vergehen“ Schwarze ermordet wurden: Weil sie es wagten, einem Weißen zu widersprechen. Weil sie um Hilfe für einen Nachbarn baten, der von Weißen angegriffen wurde. Weil sie – eine der häufigsten Behauptungen – eine weiße Frau belästigt oder angegriffen hatten.
Im Innersten erwartet die Besucher eine Wand, über die stetig ein kleiner Rinnsal Wasser fließt. Darauf sind drei Sätze eingraviert:
„Thousands of African Americans are unknown victims of racial terror lynchings whose deaths cannot be documented. Many whose names will never be known. They are all honored here.“
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